Institut für Biophysikalische Chemie

Doktorand_in (w/d/m) Aktin-basierte Krafterzeugung im vaskulären Endothel

Die Medizinische Hochschule  Hannover (MHH), mit rund 10.000 Beschäftigten größter Landesbetrieb des Landes Niedersachsen, ist eine universitäre Einrichtung für Forschung und Lehre in der Human- und Zahnmedizin und ein Universitätsklinikum der Supramaximalversorgung. Forschung, Lehre, Krankenversorgung und Administration arbeiten im Integrationsmodell auf dem MHH-Campus Hand in Hand.
Die von Prof. Dr. Dietmar Manstein geleitete Arbeitsgruppe am Institut für Biophysikalische Chemie und Strukturbiochemie der MHH sucht Doktoranden für ein von der DFG gefördertes Projekt zur Untersuchung der Aktin-basierte Krafterzeugung im vaskulären Endothel.

Projektbeschreibung
Das vaskuläre Endothel ist ein systemisch verteiltes, hochdynamisches und streng reguliertes Organsystem, das bei der Pathogenese einer Vielzahl von Erkrankungen eine zentrale Rolle spielt. Kontraktile Aktinkomplexe vermitteln in Endothelzellen Barrierefunktion, Mechano-Transduktion, gerichtete transzelluläre Transportprozesse und sind für die Zellmigration während der Angiogenese von unerlässlicher Bedeutung. Trotz ihres unverzichtbaren Beitrags zur Integrität und Funktion des vaskulären Endothels ist unser Wissen über die Isoformkomposition und die funktionellen Eigenschaften der beteiligten Aktomyosin-basierten Strukturen höchst begrenzt. Vorläufige Experimente mit rekonstituierten zytoskelettalen Aktin-Tropomyosin-Myosin-Komplexen zeigen, dass die zytoskelettalen Tropomyosin-Isoformen eine völlig andere Funktion ausüben als die Tropomyosin-Isoformen im Sarkomer von Muskelzellen. Veränderungen der Motoraktivität werden nicht nur beim Austausch von Myosin-Isoformen beobachtet, sondern dasselbe Myosin zeigt beim Austausch der assoziierten Tropomyosin-Isoform ausgeprägte Veränderungen in der Kraftentwicklung, Prozessivität und Bewegungsgeschwindigkeit. Wir werden die in vaskulären Endothelzellen vorhandenen kontraktilen Komplexe identifizieren, um ihre funktionsbestimmenden strukturellen Merkmale aufzuklären und erste Prinzipien abzuleiten, die eine genaue Modellierung der Auswirkungen allosterischer Trigger-Ereignisse auf ihre chemomechanischen Eigenschaften, ihre thermische Stabilität, ihre Proteinfaltungsstabilität und ihre Dynamik ermöglichen. Wir werden unsere führende Rolle bei der Produktion von Zytoskelettproteinen, der Rekonstitution kontraktiler Komplexe und ihrer funktionellen und strukturellen Charakterisierung nutzen, um die allosterischen Kommunikationswege zu kartieren und die Grundlage für die beobachteten isoformabhängigen Unterschiede in der chemo-mechanischen Kopplung zu bestimmen. Wir werden serielle kristallographische Ansätze anwenden, um ergänzende Informationen über Konformations- und Faltungsdynamik zu erhalten. Basierend auf der Charakterisierung geeigneter pharmakologischer Myosin-Chaperone können wir irreversible Denaturierung verhindern und Entfaltungs- und Rückfaltungsprozesse in diesen Experimenten verfolgen. Wir erwarten, dass unsere Ergebnisse eine beispiellose Fülle an strukturellen und funktionellen Daten liefern werden. Ihre Integration mit molekularen Simulationen wird zur Erstellung prüfbarer Modelle genutzt, die zur Identifizierung allosterischer Trigger-Positionen in den verschiedenen Protein-Isoformen führen werden, die zur Aktomyosin-abhängigen Kraftproduktion in vaskulären Endothelzellen beitragen, und wie sie zur chemo-mechanischen Kopplung und Krafterzeugung im Kontext verschiedener Kombinationen von Isoformen beitragen.

Ihre Aufgaben
  • Identifikation der krafterzeugenden Proteinkomplexe des vaskulären Endothels
  • Bestimmung des dynamischen Verhaltens von krafterzeugenden Proteinkomplexen
  • Rekonstruktion prototypischer Komplexe aus gereinigten Proteinen und Untersuchung ihrer kinetischen und kraftgenerierenden Eigenschaften
  • Untersuchung ausgewählter Designmerkmale der Komplexe mit Hilfe von in vitro und zellbasierten Modellsystemen
Ihre Qualifikationen
  • Hochschulabschluss (M.Sc./Diplom) mit naturwissenschaftlicher Ausrichtung (Biochemie, Biophysik, Life Science)
  • Erfahrung mit molekularbiologischen und proteinbiochemischen Techniken
  • Erfahrungen mit Röntgenkristallographie, Elektronenmikroskopie, zeitaufgelöster Spektroskopie oder in silico-Modellierung sind erwünscht
Wir bieten
  • eine attraktive und vielseitige Tätigkeit an einer weltweit führenden Institution mit hervorragenden Perspektiven
  • eine Doktorandenstelle bei einem der größten Arbeitgeber Niedersachsens
  • eine Vergütung nach TV-L

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Joanna Schille
+49 511 532-3701

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Kennziffer 868
Bewerbungsfrist: 31.07.2021
Karriere Familienservice FIT FOR WORK AND LIFE
Die MHH ist zertifizierte familiengerechte Hochschule und setzt sich für die Förderung von Frauen im Berufsleben ein. Bewerbungen von Frauen sind besonders erwünscht. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt berücksichtigt.